Piko hat die Neuheit 2013 nunmehr in einer zweiten, veränderten Auflage ausgeliefert. Zudem gibt es jetzt auch die Zweite Bauausführung V 200.1 mit identischem Innenleben.

Piko V200 050 (2013)

Diese Auflage wurde für den Einbau von ESU-Decodern mit PLuX22/NEM658-Schnittstelle optimiert. Die erstgelieferten Modelle mit den Betriebsnummern V200 047 oder 220 018 sind laut Hersteller ür den Einbau von ESU-Sounddekodern nicht geeignet.

 

Piko V200 050 geöffnet

 

Piko V200.0 Platine im analog-Zustand

Inzwischen ist mir ein Modell sowie der passende LokPilot DCC für zusammmen knapp 103 € zugegangen. Das ist ein wahrlich preiswertes Angebot und ich berichte über den Einbau und die Dekoderkonfiguration.

Ein kurzer Vergleich mit meinen Roco-V200 wird hier angeboten.

Erhofft wird eine Plug'n'Play-Lösung, aber die vorliegende, nicht genügende Dokumentation seitens PIKO lässt erwarten, dass die Ausnutzung der Möglichkeiten zusätzlichen Aufwand erfordert. Und so zeigt es sich dann auch in der Praxis.

Der alternativ einbaubare Sounddekoder, ebenfalls von ESU, ist mit der ESU-Bestellnummer 56341 (56359 für V200.1/221) offenbar nur über PIKO zu beziehen. Er stellt eine einseitige Schaltbarkeit des Spitzen- bzw. Schlusslichtes ab Werk bereit, brüllt aber lauter als das gefühlte Original.

Angesichts des Angebotes der PIKO-V200 für Freunde des Mittelleiter-Wechselstromsystemes inklusive eines eingebauten ESU-Dekoders frage ich allerdings, warum man diesen Service für die Gleichstrom-Modellbahner nicht auch anbietet. Der Einbau des LokPilot mit PLuX22-Schnittstelle zeigt dann auch, warum eine Lieferung ohne Dekoder eigentlich nicht kundenfreundlich ist.

Die PLuX22-Schnittstelle wurde eingeführt, um die Verdrahtung zusätzlicher Funktionen über die 8 Kontakte der NEM652 hinaus in die Steckkontakte auf einer Platine zu integrieren und damit diese Funktionen auch einfach verfügbar zu machen.

Piko V200.0 Platine ohne Analog-Stecker, Kontakte beschriftet

Leider ist die Platine der Piko-V200 zwar auf PLuX22 ausgelegt, aber bei Auslieferung ist die Beleuchtung nur für F0 verdrahtet. Wer also die Möglichkeiten des PLuX22-Dekoders nutzen will, darf löten. Das ist völlig unzeitgemäß und unnötig.

Für diejenigen, die die Funktionen des Dekoders nutzen wollen, habe ich die notwendigen Kontakte beschriftet. Eine größere Ansicht der Platine öffnet sich, wenn man die Maus über das Bild führt.

Hinweis (2019): Inzwischen hat PIKO selbst in der FAQ einen Hinweis veröffentlicht.

Zur individuellen Schaltung des Spitzen- und Schlußlichtes müssen die AUX-Kontakte genutzt werden, weiss und gelb sind entsprechend umzulöten. Ich bevorzuge F1 für Führerstand 1 und F2 für Führerstand 2, andere trennen die Schaltung lieber nach Spitzen- und Schlusslicht. (F0/F1).

Piko V200.0 Platine mit PLuX22-Dekoder

Hinweis zum Einbau des Sounddekoder: Die beiden Lötpads rechts unten sind die zu nutzenden Lautsprecheranschlüsse. Das Kabel wird von unten durch das sichtbare Langloch herausgeführt. Am PLuX22-Dekoder muss nicht gelötet werden.

Hat man den Dekoder eingebaut und die Lok wieder verschlossen, kann die erste Probefahrt erfolgen. Das Licht wechselt mit der Fahrtrichtiung weiss/rot, die Farbe des Spitzenlichtes ist recht gut getroffen. Der Auslauf der Lok ist mit 30cm bei mittlerer Geschwindigkeit sehr gut. Ein schnarrendes Geräusch bei Vorwärtsfahrt irritiert ebenso wie die raketengleiche Höchstgeschwindigkeit. Immerhin passt die "Straßenlage" durch den tiefen Schwerpunkt. Die Lnagsamfahreigenschaften sind bestens.

Will man bei z.B. ESU-Dekodern die Spitzen- und Schlusslichter getrennt schalten, so muss man die Anschlüsse für die Schlusslichter umlöten. Das Schlusslicht von Führerstand 2 (weiss) wird auf AUX1, das von Führerstand 1(gelb) auf AUX2 umgelötet

Den ESU LoPi V40 programmiert man z.B. auf

CV31 = 16
CV32 = 2
CV257 = 148
CV258 =   2
CV266 =   5
CV273 = 152
CV274 =   2
CV282 =  10
CV289 = 100
CV298 =   1
CV305 = 104
CV314 =   8
CV321 =  36
CV330 =   4
CV346 =  10

In dieser Einstellung funktioniert der Lichtwechsel mit F0/Licht ein automatisch. Mit F1 bzw. F2 hingegen kann man die Führerstände getrennt schalten bei automatischem Lichtwechsel je Führerstand. Das eignet sich also bestens für den Wendezugbetrieb.

Leider ist die Qualität der PIKO-Räder mäßig. Bereits nach wenigen Einfahrrunden war die Stromabnahme nicht mehr optimal, die Lok musste nach dem Stand gelgentlich angestoßen werden. Das ist zum Programmieren des Dekoders sehr riskant. Beim Fahrbetrieb merkt man es dank der wirksamen Schwungmasse nicht, im Soundbetrieb aber sehr deutlich durch massive Aussetzer.

Ich habe die Räder in 2015 gegen frische Ersatzteil-Rädsätze von PIKO ausgetauscht. Die Oberfläche ist von deutlich besserer Qualität, Aussetzer sind nicht mehr spürbar. Bestellnummer ET59700-42 je 2 Radsätze ohne Haftreifen.

Alle Bilder Copyright Will Berghoff 2013